Experteninterviewgrünes Scheunentor auf dem Hofgut Habitzheim

Warum die Wahl eurer Location mehr ist als nur ein Ort

Ein Interview mit Christin Lickert vom Hofgut Habitzheim

Wenn man auf das Hofgut Habitzheim im südhessischen Otzberg trifft, spürt man sofort: Dieser Ort ist besonders. Zwischen denkmalgeschützten Gebäuden, grünen Wiesen und klappernden Störchen entstehen Hochzeitsmomente, die lange in Erinnerung bleiben. Christin Lickert ist dort Veranstaltungsleitung und eine Planungsfreundin durch und durch. Mit viel Herzblut begleitet sie Brautpaare auf dem Weg zu ihrem großen Tag. Ich durfte mit ihr über ihren Alltag, ihre Tipps und die Magie dieses Ortes sprechen.

So läuft die Locationsuche entspannt ab

Die Locationsuche ist für viele Paare der erste große Meilenstein, doch wie früh sollte man sich eigentlich kümmern? Christin empfiehlt, spätestens 12 bis 18 Monate vor dem Wunschtermin anzufragen, vor allem wenn es um Samstage in der beliebten Hauptsaison (Mai bis September) geht. Doch sie hat auch schon spontane Hochzeiten erlebt, die innerhalb von drei Monaten realisiert wurden – ein bisschen Flexibilität vorausgesetzt.

Beim ersten Kennenlernen achtet sie besonders auf das Bauchgefühl: „Unser Wunsch ist es, dass sich ein Hochzeitspaar ein wenig in unsere Location verliebt – so wie sie sich auch ineinander verliebt haben.“ Das Hofgut muss man vor Ort erleben, sagt sie – das Ambiente, die Atmosphäre und die kleinen liebevollen Details lassen sich nicht per Mail beschreiben. Vor der Besichtigung wird das grundsätzliche Konzept vorgestellt, inklusive Kostenrahmen und möglicher Leistungen. Dann gilt: einmal durch den Hof gehen und spüren, ob es passt.

Worauf es wirklich ankommt

Besonders wichtig ist ihr, dass die Paare den eigentlichen Sinn ihres Festes nicht aus den Augen verlieren: Herzlichkeit statt Perfektion. Ob Familienfreundlichkeit, Liebe zur Natur oder ein achtsamer Umgang mit Ressourcen, wenn diese Werte geteilt werden, entsteht eine starke Verbindung zwischen Location und Brautpaar.

Vielfältige Trauorte – alles an einem Ort

Das Hofgut bietet verschiedene Möglichkeiten für Trauungen: standesamtlich im Gelben Saal, frei unter freiem Himmel oder als Schlechtwetteroption ebenfalls im Saal. Auch die evangelische und katholische Kirche sind nur zwei Minuten entfernt, perfekt für einen nahtlosen Übergang zum Sektempfang. Gefeiert wird danach im historischen Gewölbestall – ohne Sperrstunde.

Doch welche Voraussetzungen braucht es, damit eine Location standesamtlich trauen darf? Laut Christin hängt das stark von der Gemeinde ab. In Otzberg ist etwa ein geschlossener Raum Pflicht, auch die Atmosphäre spielt eine Rolle. Die Details regelt jedoch das jeweilige Standesamt.

Lageplan Hofgut Habitzheim

Tipps für einen stressfreien Hochzeitstag

Wer bei seiner Feier auf feste Partner setzen möchte, wird auf dem Hofgut fündig. Zwar gibt es keine eigene Gastronomie, aber ein starkes Netzwerk an Dienstleistern, vom Catering über Deko bis zur Technik. Wichtig: Auch individuelle Konzepte sind willkommen. Wer selbst organisieren möchte oder einen Wunschcaterer mitbringt, kann das gegen eine Pauschale tun. So lässt sich das Budget flexibel anpassen.

Für einen rundum entspannten Hochzeitstag empfiehlt Christin, möglichst viele Leistungen aus einer Hand zu buchen, inklusive Service, Dekoration, Technik und Tischwäsche. Wer dazu noch eine Hochzeitsplanerin oder erfahrene Serviceleitung an der Seite hat, kann den Tag viel gelassener genießen. Besonders schön sei es, wenn das Paar bereits die Nacht vorher im Hofgut verbringt. Das Styling beginnt dann entspannt vor Ort, die Gäste trudeln nach und nach ein und man startet in den Tag mit einem echten Ankommen.

Brautpaar-Shootings, die an weit entfernten Orten stattfinden, sieht Christin eher kritisch: „Die Gäste haben Verständnis, aber zu lange Wartezeiten können ein Stimmungskiller sein.“ Das Hofgut bietet zum Glück viele schöne Fotospots direkt vor Ort – vom Hoftor bis zur Weite des Hofes mit den ältere Gebäude.

Wichtige Fragen bei der Besichtigung

Viele Paare unterschätzen, was sie bei der Besichtigung alles klären sollten. So rät Christin, gezielt nach versteckten Kosten zu fragen – etwa für Technik, Auf- und Abbau oder bestimmte Möbel. Auch die Exklusivität der Location ist ein Thema: „Bei uns feiert immer nur eine Gesellschaft, damit es keine Überschneidungen oder Störungen gibt.“

Was ist nicht erlaubt? Nachtruhe im Außenbereich ab 20 Uhr, kein Feuerwerk, keine Luftballons, kein Reis oder Konfetti, aus Rücksicht auf die Nachbarschaft, Tiere und den ökologisch bewirtschafteten Hof. Eine Sperrstunde gibt es jedoch nicht.

Und was kostet das alles? Die Buchung basiert auf einer Locationmiete plus Mindestumsatz über eine Getränkepauschale für 70 Personen. Es gibt ein festes Partnernetzwerk, aber viel Flexibilität. Zusatzleistungen wie eine freie Trauung oder Eigenvergabe der Dienstleister sind möglich gegen faire Pauschalen.

Magische Momente & persönliche Highlights

Auf die Frage nach ihrem schönsten Moment erzählt Christin von einer Trauung, bei der sie selbst die Rednerin war. Als der Bräutigam über Familienpläne sprach, begannen die Störche im Nest über dem Hof zu klappern – ein Gänsehautmoment.

Eingang Hofgut Habitzheim

Das Hofgut Habitzheim ist mehr als nur ein Ort: es ist ein Gefühl. Für Christin ist es ein Platz, der sich je nach Jahreszeit wandelt, aber immer warm, herzlich und offen bleibt. Mit einem engagierten Team und viel Gespür für Menschen, Tiere und Natur entsteht hier echte Magie.

Danke, liebe Christin, für deinen ehrlichen Blick, deine herzliche Art und dafür, dass du dein Wissen und deine Erfahrungen so offen geteilt hast.
Mehr über das Hofgut Habitzheim und ihre Arbeit findet ihr hier: Hofgut Habitzheim

Jetzt habt ihr Lust bekommen, eure Traumlocation zu finden, oder?